Könige der Welt

Neu in unserer Filmreihe DOKU-KINO

Alles beginnt mit einem gelben Zettel. »Wir versprechen, die beste Rockband aller Zeiten zu werden«, kritzeln sie im Jahr 2000 größenwahnsinnig auf ihr Demo-Tape. »Wenn ihr das nicht glaubt – fuck off.« Der Empfänger: die größten Musik-Labels Amerikas. Der Absender: ein Haufen Dorfjungs. „Union Youth“ ist ihr Name, Musik aus einer Garage in Niedersachsen, Songs wie Handgranaten. Vier Freunde und die Kraft der Träume: Maze, Michael, Jan und Nobse. Protzig ist ihr Plan, unverschämt und naiv, doch die Amerikaner sehen das anders. Sie bekommen vier Tickets nach L.A., spielen vor Superstars, fahren in Limousinen, sitzen in Bars mit Robbie Williams und Josh Homme. Es sind wundersame Jahre, rauschhaft und exzessiv. Bis sie böse erwachen.

15 Jahre später: Die Erinnerungen an einen kurzen triumphalen Aufstieg verblassen längst auf alten Videokassetten. Sänger Maze entscheidet sich wieder zu dem zurückzukehren, was er am meisten liebt: Musik. Die alte Clique kommt zusammen. Ob es ihnen gelingen wird, sich noch einmal neu zu erfinden? Einen Namen für die neue Band haben sie schon: „Pictures“. Aber die Proben verlaufen seltsam. Irgendwann erscheint Maze gar nicht mehr, und den Freunden wird klar: Ihr Sänger ist in Lebensgefahr. Drogen. Depressionen. Kontrollverlust. Doch allen Ängsten zum Trotz wollen sie gemeinsam die Verantwortung für ihr Projekt übernehmen: Eine neue Tour, alles auf Anfang, Traumstunde Null.

Der Dokumentarfilm „Könige der Welt“ begleitet die Mitglieder der legendären Grunge-Band „Union Youth“. Vor mehr als 15 Jahren schafften sie es aus der Provinz bis nach L.A. Dann kam der brutale Absturz. Jetzt wagen sie in teils neuer Besetzung als „Pictures“ ein Comeback. Ein ergreifendes Musik-Drama über Kontrollverlust, Drogensucht, Verantwortung und die Kraft der Freundschaft. Uraufgeführt auf der Berlinale 2017 in der Perspektive Deutsches Kino.