Kunstkaravane

Kellerbühne
24.09.2014 - 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Nach fast 8 Jahren des Umhertingelns in Nürnberg überschreitet die mobile Kleinkunstbühne KUNSTKARAWANE erstmals die Stadtgrenze und zieht für ein einmaliges Gastspiel in den Babylon-Keller.

Was als kleine Open-Mic-Veranstaltung im längst stillgelegten Jugendzentrum Fünfeckturm begann, zog auf seinen weiteren Stationen im Casablanca-Kino, dem MuZ-Club und dem Brückenfestival eine stetig wachsende Fangemeinde in seinen Bann.

Nach dem Ableben von „Wetten, dass…?“ ist die Kunstkarawane die letzte große Unterhaltungsshow für die ganze Familie. Stars und Sternchen aus Nah und Fern finden sich zu hanebüchenem Palavern auf der Couch ein, essen Gummibärchen und rühren die Werbetrommel für ihre neuesten Projekte. Dazu gibt es atemberaubende Stunts, aufwändig installierte Kulissen, kunterbunte Kostüme und mit Jack Masala eine richtige Latenight-Showband.

Man munkelt, dass Udo Lindenberg, der sich weigerte, für Thomas Gottschalk den Quatschomat zu machen, den Kunstkarawanen-Moderatoren Rede und Antwort stehen wird.

Prägend für das hinter der Karawane stehende Künstlerkollektiv waren vor allem Christoph Schlingensief, Joseph Beuys und Helge Schneider, aber auch der Liedermacher und politische Aktivist Heinz Ratz, der mit Flüchtlingen auf Flößen durch Deutschland tourt und über den das Babylon-Kino den Dokumentarfilm „Can`t be silent“ gezeigt hat. Mit seiner Band „Strom und Wasser“ haben mehrere Kunstkarawanen-Aktivisten zusammengearbeitet und lassen seitdem selbst Flüchtlinge auf ihrer Bühne zu Wort kommen. So wird diesmal der Poet Saadi Safavi aus Persien Gedichte vortragen.

Ursprünglich war die Kunstkarawane eine Open-Mic-Veranstaltung in einem Jugendzentrum, wo junge Künstler ihre allerersten Auftritte hatten. Das Karawanen-Team freut sich daher besonders, diesmal zu seinen Wurzeln zurückzukehren und auf der Bühne das Debüt einer noch namenlosen Teenager-Emo-Band präsentieren zu dürfen.

Aber auch drei alte Hasen im Musikgeschäft nutzen die Kunstkarawane, um Neues auszuprobieren. Zwei der Acts sind aus der erfolgreichen Nürnberger Band „The Elephant Circus“ hervorgegangen.

Deren ehemaliger Pianist René la Ruso wandelt mittlerweile auf Solopfaden und führt erstmals einige seiner leisen, melancholischen Kompositionen auf, die an Olafur Arnalds erinnern.

„Elephant Circus“-Sänger Uli Tsitsos, der auch als Apocalyptic Troubadour und als Maler aktiv ist sowie im neuen Franken-Tatort zu sehen sein wird, debütiert mit seinem Mundharmonika-Spaßprojekt „Anaconda Alarm“.

Seine Premiere als Liedermacher feiert der Klezmer-Musiker und Bassist Markus Milian Müller mit seinem Projekt „Friedland“.